Prolog der Autoren

 

 

Wie kommt man dazu, Anekdoten und Schwänke zu sammeln, aufzuschreiben und dies dann zu einem kleinen Büchlein werden zu lassen?

 

Ganz einfach – es liegt allerdings schon ein Weilchen zurück:

 

Wir saßen gemütlich bei gutem Rheinhessenwein zusammen und erzählten uns einige lustige Geschichtchen, die sich in unserer Region abspielten. Wir fanden das so interessant und spannend, dass jeder von dem anderen noch mehr hören wollte. Schließlich kamen wir zu der Überzeugung, dass man dies doch alles aufschreiben müsste, damit die „Anekdoten und Schwänke aus Worms“ nicht in Vergessenheit geraten. Oder sollte man sogar ein Büchlein darüber schreiben? „Kumm, geh fort! Die paar Schdories langen doch ned fer e Buch!“ „Na aller, dann missen mer uns hald emol umheere, dass mer genuch zamme krien fer e Buch. Un e paar Bilderscher missen do nadierlisch aa noch noi!“ Und so ergab es sich dann auch. Das Büchlein liegt nun bald vor: von zwei Wormsern für die Wormser und alle, die es noch werden wollen.

 

Klar: Wir sind ja schließlich Wormser – hier geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, beruflich tätig und tief verwurzelt. Die Liebe und Treue zu Worms, zu dieser Region des wunderschönen Wonnegaues und die Verbundenheit zu den Mitmenschen, sie ist uns immer gegenwärtig und in unseren Herzen stets wach.

 

Im Bewusstsein dieser inneren Verbundenheit stehen auch die Mitmenschen, die nicht mehr leben, die jedoch durch ihre Gedanken, ihre Sprache, ihren Mutterwitz geistige Spuren der Rückbesinnung, ja, der tiefen und dankbaren Erinnerung in uns wach gehalten haben. So ziehen vor unseren Augen Generationen der Menschen durch diese unsere Heimatstadt Worms, die beständig erscheint und doch immer die Alt-Vorderen entlässt und die Jungen heranführt.

 

In dieser Verflochtenheit der Generationen gilt die alte Erkenntnis: Nichts, was geschehen ist, stirbt ganz! Es bleiben Spuren zurück, im vorliegenden Falle geistige Spuren in Anekdoten und Schwänken. Auf dieser Spurensuche spielen nicht zuletzt Aussprüche und Redensarten sowie Gedanken unserer einstigen Mitmenschen eine Rolle. Natürlich kommen auch Menschen unserer Gegenwart dabei zu Wort: Sie sollen gleichsam in einer Art von Brückenfunktion zu den einstigen Mitbürgern ihre Rolle einnehmen.

 

Die Anekdoten und Schwänke, die wir gesammelt haben und die wir in diesem Büchlein ohne Anspruch auf lokale Vollständigkeit nacherzählen, sollen nicht zuletzt den Schalk und Mutterwitz in und aus unserer Heimat immer wieder „aufblitzen“ lassen.

 

Wir danken allen, die zum Gelingen des Büchleins beigetragen haben. Möge es allen Lesern viel Spaß und Freude bereiten.

 

Worms, im Herbst 2010

 

 

Hartmut Keil   

 

Hans-Peter Ranz

 

                                                                               

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