4. Schreibweise und Phonetik

 

Die Schreibweise des Rheinhessischen im vorliegenden Mundart Lexikon ist im Grunde recht einfach. Sie orientiert sich an dem Motto: „Es werd so gschriwwe, wie mer’s babbelt“.

 

Allerdings gibt es selbst unter Mundart-Autoren hierzu recht unterschiedliche Auffassungen. Schreibt man zu sehr „fundamentalistisch“, ist diese Schreibweise mitunter recht schwierig zu lesen. Orientiert man sich zu sehr an dem Hochdeutschen, liest es sich zwar einfacher, die Aussprache trifft jedoch dann in einigen Fällen nicht die mundartliche Realität.

 

Wenn man so schreibt, wie man spricht, und somit auch keine Lautschrift verwendet, wird es erst dann problematisch, falls in der Mundart ein Laut vorkommt, den man mit der Schreibschrift nicht darstellen kann. So ist es auch im Rheinhessischen, wenn es nämlich um das nasale „a“ geht – wie es im franz. Vornamen „Jean“ vorkommt. Im vorliegenden Mundart Lexikon wird in solchen Fällen dieser Nasallaut mit „Ă“ bzw. „ă“ geschrieben. Somit wird aus dem „Jean“ ein „Schăă“.

 

Analog hat man in Rheinhessen sich nicht an einem „spitzen Stein gestoßen“, sondern an einem „schbidze Schdaa gschdoße“.

 

Auch gibt es kaum harte Konsonanten. Das „t“ wird nicht selten durch ein „d“ oder „dd“ ersetzt. Analog wird häufig auch ein „p“ zum „b“, ein „ch“ zum „sch“, ein „ü“ zum „i“ oder „ie“, ein „eu“ zum „ei“, ein „ck“ zum „gg“ etc.

 

Nachfolgend einige Beispiele:

 

er hat             der hod

Eule              Eil

Glück            Gligg

Gockel           Goggel

grün               grien

Heu               Hei

ich                 isch

manche          mansche

Papa              Babba

Papier            Babbier

sachlich         sachlisch

Scheune        Scheier

Spinat            Schbinad

Tüte              Dudd

überall           iwwerall

 

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